start » Sehenswürdig-keiten » Heufuder » Mit dem Gleitschirm am Heufuder fliegen
2009-10-30
Seit dem Baubeginn einer Seilbahn und der Einrichtung einer Skistrecke auf dem Heufuder stand fest, dass davon auch die Gleitschirmflieger profitieren. Daher war es nur eine Frage der Zeit, dass die Gleitschirmflieger am Heufuder auftauchen und über den Ort Bad Flinsberg gleiten
Der Heufudergipfel mit den in der Ferne gelegenen Iser- und Riesengebirge (Foto: Marcin Gorayski)
Am 20. April 2009, einem schönen Frühlingstag, erschienen an der unteren Station der Seilbahn in Bad Flinsberg ein paar "Gleitschirm"-Freunde, darunter die Mitglieder des Gleitschirmclubs Riesengebirge und des Green Teams aus Grünberg. Sie zögerten nicht lange mit der Fahrt auf den Berg. Dort stellten sie nach einer kurzen Besichtigung fest, dass der Heufuder mitsamt seiner Umgebung ein thermisch besonders starkes Gebiet und somit ein sehr guter Startpunkt für einen Flug in Richtung Reichenberg (Liberec) ist.
So spannten sie also ihre Segel und flogen los…
Marcin Gorayski am Anfang der Abfahrtsstrecke, gleichzeitig der Startplatz (Foto: Marcin Gorayski)
Vom Heufuder aus zu fliegen war jedoch keineswegs einfach, vor allem wegen der dort spezifischen Bedingungen. Denn starten kann man oben nur von den ersten Metern der Abfahrtsstrecke. Und weil diese noch nicht mit Gras bewachsen ist, gibt es dort viele Steine und Matsch. Obwohl die Strecke an sich breit ist (ca. 30m), muss man auf die Bahnseile sowie die auf der linken Seite der Strecke liegenden Beleuchtungen aufpassen. Für den erfahrenen Gleitschirmflieger ist das natürlich kein Problem, trotzdem darf man nicht vergessen, dass es zwar kein Weltuntergang ist, wenn man sich in die Bahnseile verwirrt, dennoch muss die Seilbahn für mehrere Stunden eingestellt werden. Daher ist es ratsam, in einer Betriebspause der Seilbahn zu starten. In der Sommersaison fährt die Bahn jede halbe Stunde.
Auf dem Heufuder gibt es weder Luftsäcke, noch irgendwelche Windfahnen, die Informationen über die Windrichtung und -stärke liefern. Man ist auf ein mechanisches Windmessgerät, installiert auf einem der letzten Gondelbahnmasten, angewiesen.
Die Abfahrtsstrecke ist ein guter Notlandeplatz in ihrem mittleren, flachen Abschnitt. Man braucht also keine Angst zu haben, wenn die Aufwinde nicht ausreichen (Foto: Marcin Gorayski)
Der Landeplatz befindet sich bei Opaleniec (die Abfahrtsstrecke führt hier vorbei) und es ist kein Problem, den Ort anzufliegen. Der Platz ist zwar groß, aber er ist er noch nicht ganz sauber - es gibt hier viel Gestrüpp und Ölflecken (wahrscheinlich von den Arbeiten der Holzfäller). Darüber hinaus ist er thermisch sehr aktiv und in die östliche Richtung abschüssig, an seinem Ende wachsen Bäume. Sein großer Vorteil ist jedoch, dass er nahe der unteren Bahnstation liegt (man muss nur wenige Hundert Meter herunter entlang der Straße laufen). Diejenigen, die Bad Flinsberg und seine Umgebung nicht kennen, sollten sich den Landeplatz vor dem ersten Flug lieber vor Ort anschauen, weil er von oben kaum zu sehen ist.
Die Wiese in der Mitte ist der offizielle Landeplatz (Foto: Marcin Gorayski)
Die Beschreibung der Flugbedingungen überlassen wir den Experten (siehe Tabelle). Die detaillierten Informationen wurden von Marcin Gorayski vorbereitet. Berechtigt dazu ist er ja - als Erster wagte er zusammen mit ein paar Freunden einen Flug vom Heufuder. Den erfahrenen Gleitschirmfliegern ist sein Name gut bekannt. Denjenigen, die erst anfangen, sich für das Gleitschirmfliegen zu interessieren, verraten wir, dass er zu den besten Gleitschirmfliegern Polens gehört - er wurde mehrmals polnischer Meister im Streckenflug.
Auch vom ¦wieradowiec (Bad Flinsberger Kamm) kann geflogen werden
Eine gute Alternative zum Heufuder, wenn die Wetterbedingungen einen Flug dort kaum ermöglichen, ist ¦wieradowiec (Bad Flinsberger Kamm). Der Berg liegt nur wenige Kilometer nach Osten entfernt und ist mit dem Heufuder durch einen rot markierten Wanderweg verbunden (GSS). Die Gleitschirmflüge vom Bad Flinsberger Kamm sind nichts Neues, denn bereits vor einigen Jahren, als der Schlepplift noch in Betrieb war, ist man von seinem geraden und langen Skihang aus bis nach Bad Flinsberg geflogen. Der Berg bietet nämlich die beste Startstelle. Schwieriger ist es mit einem guten Landeplatz, denn es gibt dort keine öffentliche Stelle dafür. Ein Flug vom Bad Flinsberger Kamm aus bis zum Landeplatz bei der Gondelbahn beim Heufuder ist wiederum bei schlechten Bedingungen, d.h. ohne Aufwind, nicht möglich. Wenn sich also jemand für einen Flug vom Bad Flinsberger Kamm entscheidet, soll er vorher genau prüfen, auf welchen privaten Liegenschaften auf beiden Seiten der Nadbrze¿na-Strasse in Bad Flinsberg er landen darf.
Um den Heufuder zu einem guten Ort für das Gleitschirmfliegen zu machen, wären einige Verbesserungen seitens der Seilbahn nötig. Vor allem sollte der Berg mit einer entsprechenden Ausrüstung ausgestattet werden, die im Winter auch von den Skifahrern genutzt werden könnte. Dazu gehören Müllcontainer, Windzeiger und eine online zugängliche Wetterstation, bestenfalls zusammen mit einer Webcam. Was übrigens in vielen anderen Skistationen bereits Standard ist...
Der Heufuder. Im Hintergrund die Tafelfichte (Foto: Marcin Gorayski)
Vielleicht wird der Anblick der "Segel", die geräuschlos über dem Isergebirge gleiten, in der näheren Zukunft zum Standardelement der örtlichen Landschaft. Darüber hinaus hoffen wir, dass die Anhänger dieser schönen und romantischen Sportart hier gute Bedingungen zum Fliegen finden, so dass wir sie immer öfter in der Gegend sehen werden. Und last but not least erhoffen wir uns von ihnen schöne Bilder, die wir dann auf ihren Webseiten bewundern können.
Marcin Gorayski
Warum hervorragend?
Keine Rose ohne Dornen ;-), trotz allem sollte man sich daher bewusst machen:
Derzeit ist ein Fliegen am Berg bei einer Windrichtung aus 10 bis zu 80 Grad möglich.
2010-11-04
Die Gondelbahn auf dem Heufuder ist die neueste touristische Investition im schlesischen Teil des Isergebirges.
2010-09-14
Die Herberge Auf dem Heufuder bildet eine stillvolle Bergsehenswürdigkeit. In den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts im schlesisch-lausitzen Stil erbaut, passt sie ausgezeichnet zu den nördlichen Berghängen
Autor: www.lipin.art.plLipin
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